Das
Malspiel
wurde
begründet von Arno Stern aufgrund von Beobachtungen und universellen
Entdeckungen mit Waisenkindern in Frankreich nach Ende des zweiten
Weltkriegs. Er forschte zeitlebens bis heute anhand seiner unzähligen
Malspiel-Teilnehmer und auf Reisen
zu Nomadenvölkern und
"primitiven" Kulturen in aller Welt.
Siehe
hierzu: Biografie Arno Stern
www.arnostern.com/de/biographie_d.htm
Das
Malspiel findet im eigens für das Malspiel kreierten Malort (franz: 'Closlieu')
statt, einem charakteristischen, geschlossenen Raum, der - schützend
wie ein Kokon - die "Wiederbelebung der eigenen
Spielfähigkeit" fördert." (Arno Stern)
Ein
weiteres essentielles Element neben der Anordnung des Raumes ist die
geregelte Struktur, nachdem das Malspiel abläuft: Regelmäßige
wöchentliche Teilnahme über ein Jahr, die rahmengebenden Spielregeln,
das Bedient-Werden, der kommentarlose, wertfreie Umgang mit den Bildern
und ihr Verbleib im Malort.
HINWEIS:
Vorbedingung zur Teilnahme am Malspiel ist ein persönliches EINFÜHRUNGSGESPRÄCH*
in unseren Räumen ohne Kind. Eltern, die ihr Kind anmelden möchten,
bitten wir, bis dahin möglichst noch nichts über den Malort zu erzählen,
außer, dass Sie einen Ort gefunden haben, der zum spielerischen Malen
einlädt, den Sie sich gern vorher einmal anschauen möchten!
Wir danken für Ihr Verständnis.
*Termine hierfür finden Sie unter dem Menüpunkt 'Termine/Preise' oder
vereinbaren Sie mit uns Ihren Wunschtermin
...
und lesen Sie hier gern weiter:
Wie
der Begriff 'Malspiel' schon andeutet, geht es hier nicht um Vermittlung
von Wissen und Techniken, um Kunst(-Werke), Therapie oder
Ausdrucksmalerei, sondern um das Bereitstellen jener wichtigen Elemente,
durch die jeder Malende spielerisch den Zugang zu eigenen inneren
Impulsen und Bedürfnissen findet, zum eigenen Können, zum Vertrauen in
sich selbst, zur Fähigkeit, mündig und selbstsicher Entscheidungen
treffen zu können und aus sich selbst heraus zu schöpfen.
"SPIELEN
heißt nicht, etwas herstellen, nicht etwas produzieren, sondern SPIELEN
heißt genießen, heißt aktiv sein. SPIELEN heißt immer, etwas mit
seinem ganzen Wesen erleben. Und das ist es ja gerade, was die Schule
den Kindern nicht ermöglicht.
Kinder
sollten das Leben ernst nehmen, sagt man. Aber gerade das Spielen sollte
ernst genommen werden!
SPIELEN
ist ja das, was alle Fähigkeiten beansprucht und alle Fähigkeiten auch
entwickelt. Dadurch kommt man zu sich selbst - was Anderes braucht man
nicht!
Das
sollte eigentlich die Grundlage im Leben eines jeden Kindes sein:
Tanzen,
Musizieren, Malen. Alles andere kommt dann von selbst hinzu. Sogenannte
Nebenfächer, die sollten die Hauptbeschäftigung aller Kinder sein.
Dann wären sie erfüllte Menschen, die zu allem Anderen fähig
sind." Arno
Stern
"Es
ist an diesem Ort gewährt, der Vernunft zu entsagen, zu der wir alle
erzogen worden sind. Der unvernünftige Zustand ist aber deshalb
ungefährlich, weil die ausgelöste Tat inmitten anderer und im Beisein
des geistesgegenwärtigen Betreuers geschieht. Dazu kommt noch, dass
dieses Spiel räumlich und zeitlich begrenzt ist. Am Ende seines Ablaufs
- zur vorgegebenen Zeit - kehrt die ... Person aus dem Raum des Spiels
zurück in den Alltag, in die reale Welt, genau wie es auch nach dem
Konzert, (einer Ballettstunde) oder einer Theateraufführung geschieht."
Arno Stern
Den
Rahmen bilden einige Spielregeln und Vorgaben zur Handhabung der
Malmaterialien, so dass Achtsamkeit und Rücksichtnahme wie
selbstverständlich eingeübt werden in der Absicht, "dass
der freie Fluss des Malspiels jedem Teilnehmer gewährleistet ist."
Arno Stern
Beim
Malspiel geschieht also ein 'Ausfließenlassen'.
"Es
ist kein zufälliges Tun, es ist nicht ein wildes Ausbrechen, auch wenn
es nicht von der Vernunft bestimmt ist. Die Gebilde dieser Äußerung
drängen sich demjenigen unwiderstehlich auf, der sich von allem
Erlernten und Erworbenen befreit hat und sich darauf einlässt, das
Besondere, dass in seinem Inneren eingespeichert ist, freizulassen."
Arno Stern
Das
(Erlernte und Erworbene) trifft heute jedoch schon auf die meisten
Kinder zu, die sich mit Eintritt in Kindergarten und Schule konfrontiert
sehen mit der Vermittlung von Kunst-Techniken oder vom Erwachsenen in
guter Absicht korrigiert, belehrt, in-frage-gestellt werden und ihre
Äusserungen mehr und mehr nach den Erwartungen und Bewertungen
seiner Umwelt ausrichten.
Im
Malort "entsteht
Raum für eine andere Äußerung. Ein Raum, in dem eine Spur aus der
Tiefe der Person auf das Blatt fließen kann. Welch ein Geschehen - wenn
es auf das Geschehen ankommt, nicht auf das Entstandene!" (Arno
Stern)
Der
Mensch folgt seinen schöpferischen Impulsen und verleiht ihnen durch
das Malen Ausdruck. Er erlebt sich unweigerlich als Schöpfer, nicht als
Nachahmer.
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